vom 16. November bis 27. November 2025

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„In majn harzu brent a fajer“ 1828-1864
Konzert zur Eröffnung der Jüdischen Kulturtage
Evangelische Kirchengemeinde, Friedensgemeindehaus, Moltkestr. 80, Heilbronn
JONTEF, der Name ist Programm: Jontef bedeutet Festtag mit Musik und Theater, ein Festtag der „kleinen Menschelach“. Dies gilt nicht nur im jüdischen Schtetl der Vergangenheit, sondern auch heute hier und anderswo, wo Menschen sich begegnen, sich verlieben und verlieren, bekriegen und versöhnen.
Ohne großen technischen Aufwand, nur durch Wort und Musik und die virtuose Beherrschung der Instrumente erweckt Jontef die überschäumende Lebensfreude, den augenzwinkernden Humor und die Melancholie der Welt des Schtetls wieder zum Leben.
Der in Israel gebürtige Sänger und Schauspieler M. Chaim Langer entfaltet sein großes komödiantisches Talent beim Vortraqg der Geschichten und Anekdoten aus der Welt des jüdischen Humors.
Gruppe JONTEF, Tübingen: das aktuelle Programm
Ohne Anmeldung, Eintritt gegen Spende
Judentum und Antisemitismus
Workshop mit dem Demokratie-Spiel QURARO
Heinrich-Fries-Haus, Bahnhofstr. 13, Heilbronn
Im Alltag treffen wir alle ständig Entscheidungen. Wenn man Kinder und Jugendliche fragt, wie sie sich eine faire Entscheidung vorstellen, sagen viele von ihnen: „Die Mehrheit sollte entscheiden.“ Aber es gibt andere Wege, wie man demokratisch entscheiden kann – vielleicht sogar gerechter. Das Wort QUARARO hat arabisch-türkische Wurzeln und bedeutet „entscheiden“. Es ist ein Spiel rund um vier demokratische Entscheidungsformen, das zu verschiedenen Themen gespielt werden kann. An diesem Montag spielen wir das Modul „Judentum und Antisemitismus“.
Eingeladen sind alle, die politische Bildung spielerisch erleben möchten – besonders all jene, die mit jungen Menschen zu tun haben: Lehrkräfte, Sozialpädagog:innen und Fachkräfte oder Ehrenamtliche in der Jugendarbeit.
Eine Kooperation von keb Heilbronn mit EEB Heilbronn-Brackenheim,
Fachstelle Kirche und Schule / Schulpastoral im Kath. Dekanat HN-NSU,
Religionspädagogisches Institut (rpi) Heilbronn, Antidiskriminierungsberatung Heilbronn / SKJR HN e. V. im Rahmen der Jüdischen Kulturtage 2025,
initiiert vom Freundeskreis Synagoge Heilbronn e. V.
Spielleitung: Bianca Kuhn, Projektreferentin Politische Bildung und Antidiskriminierung, Stadt- und Kreisjugendring Heilbronn e. V.
Teilnahmegebühr: 3 € (bei 5-20 Teilnehmenden)
Kurs Nr.: 25208
Anmeldung bitte bis 13.11. unter www.keb-heilbronn.de,
E-Mail: info@keb-heilbronn.de oder Tel. 07131-741 1101
Film: „Rabbi Wolff – ein Gentleman vor dem Herrn“
Dokumentarfilm über den Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern
Kinostar Arthaus, Kirchbrunnenstr. 3, Heilbronn
In dem Dokumentarfilm von 2016 porträtiert die Regisseurin Britta Wauer den damals 88-jährigen Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern, der in Berlin geboren ist, 1933 mit den Eltern nach Amsterdam floh und 1939 weiter nach London. Für diesen ungewöhnlichen Mann mit seiner außergewöhnlichen Lebensgeschichte sind Verständigung, Versöhnung und Freude am Leben wichtiger als orthodoxe Regeln und Gebote. Die Regisseurin begleitete den Rabbiner William Wolff über drei Jahre zwischen seinem Wohnsitz in Südengland und den jüdischen Gemeinden in Rostock, Schwerin und Wismar.
Parallel zum Film erschien ein Buch unter dem Titel: Rabbi Wolff und die Dinge des Lebens.
Rabbiner William Wolff starb 2020 im Alter von 93 Jahren in London. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sagte anlässlich dessen Todes: „Rabbiner Wolff war eine herausragende Persönlichkeit. Ich habe ihn als Rabbiner geschätzt, der im besten Sinne als Religionslehrer und Seelsorger für seine Gemeinde immer da war. Aber ebenso als Mensch mit großem Wissen und feinem Humor. Er hat mit seiner Rückkehr nach Deutschland einen großen Beitrag zur Versöhnung und auch zur Entwicklung des jüdischen Lebens in Mecklenburg-Vorpommern geleistet.“
Eintritt: 6,50 €
Keine Anmeldung erforderlich
Jüdisches Leben nach dem 07. Oktober 2023
Vortrag und Lesung
Literaturhaus, Trappensee 1, Heilbronn
Der Autor berichtet bzw. liest aus seinem Buch „Und es geschah jetzt“. Das Ausmaß dieses Schreckentags sei noch immer nicht abzusehen. Auf der einen Seite die sich polarisierende Öffentlichkeit, die Relativierungen und Rechtfertigungen. Auf der anderen die Jüdinnen und Juden in Deutschland und Israel, in deren täglichem Leben nichts ist wie zuvor. Die furchtbaren Bilder, der Verlust von Freunden und Verwandten, die Angst auf der Straße hier in Deutschland … Der Autor interviewt nicht, sondern lässt sich erzählen von Israelis, Juden in Berlin und Angehörigen der Opfer. So entstand ein Buch der Zwischenräume und Zwischentöne, das dem Hass die Geschichten der einzelnen Menschen entgegensetzt.
Referent: Marko Martin, freier Autor, Berlin
Eintritt: 10,00 €, Mitglieder Literaturhaus 8,00 €
Karten unter www.diginights.com/literaturhaus oder an der Abendkasse
Weitergabe des jüdischen Glaubens in Familie, Tageseinrichtungen, Schule, Jugendgruppen und Vereinen
Jüdisches Zentrum, Allee 5, Heilbronn
Die Jüdische Religion ist seit Jahrtausenden eine Erzählgemeinschaft. Lebenserfahrungen wurden in Erzählungen verdichtet und von Generation zu Generation weitergegeben. Ebenso Gesetze für das Verhalten in den Familien, für die Speisezubereitungen, für das öffentliche und rechtliche Miteinanderleben, für die Gestaltung der Gottesdienste … Zum Judesein gehört, dass jeder Einzelne diese Regeln kennt und versteht und selbstverantwortlich damit umgeht. Lernen vom frühesten Lebensalter an ist ein Kernelement jüdischen Lebens. Nach der europaweiten Vernichtung jüdischer Menschen und ihrer Lernkultur ist es überlebenswichtig in Familien und Gemeinden diese Erzähl – und Lerngemeinschaft weiterzuführen und an die heutige Zeit anzupassen. Referent ist Leiter der Religionsschule der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg und wird aus seiner praktischen Erfahrung berichten.
Referent: Michael Kerzhner, Religionspädagoge, IRGW Stuttgart
Eintritt: 5,00 €, Teilnahme für Mitglieder frei, Spende erwünscht
Heute Abend: Lola blau
Musical für eine Schauspielerin von Georg Kreisler
Theater Heilbronn, Salon 3, Berliner Platz 1, Heilbronn
Für Lola Blau spielt Politik keine Rolle. Die junge jüdische Frau hat gerade in Wien ihre Schauspielausbildung abgeschlossen und brennt darauf, ihr erstes Engagement am Linzer Landestheater anzutreten. Doch dann marschieren die Nationalsozialisten in Österreich ein und bereiten ihrer Karriere ein jähes Ende, bevor sie überhaupt angefangen hat. Auf Drängen ihres Freundes Leo flieht Lola in die Schweiz, von dort schließlich in die USA, wo sich der Erfolg auf dem Theater endlich einstellt. Auf Leo aber wartet sie den ganzen Krieg über vergeblich.
Angesichts des Einflusses von Flucht, Krieg und persönlichem Verlust auf ihr privates Leben erfährt Lola ihre politische Bewusstwerdung – nicht ohne mit einem Gefühl tiefster Ohnmacht konfrontiert zu werden. Blickt man auf die derzeitige Weltlage, entwickeln Lolas persönliche Erfahrungen – verewigt in Georg Kreislers eindringlichen Songs – für uns plötzlich eine erschreckende Aktualität …
Ausführende: Sarah Finkel (Lola blau), Markus Herzer (Musikalische Leitung, Piano)
Eintritt: 25,00 €
Karten unter 07131-563001 oder kasse@theater-hn.de
Einführung in den jüdischen Festkreis
Jüdisches Zentrum, Allee 5, Heilbronn
Anhand des jüdischen Feiertagskalenders erläutert die Referenten die jüdischen Feste und ihre Bedeutung. Gleichzeitig stellt sie dazu die traditionellen Speisen vor und wird ausgewählte Beispiele zum Probieren mitbringen.
Referentin: Binah Rosenkranz, Familienbeauftragte der IRGW
Eintritt: 5,00 €, Teilnahme für Mitglieder frei, Spende erwünscht
Anmeldung an crg.spengler@gmx.de oder unter: 0151-467 493 14
„Was uns die Grabsteine erzählen. Die jüdischen Friedhöfe Heilbronns entziffern“
Stadtarchiv Heilbronn, Eichgasse 1, Heilbronn
Friedhöfe sind Ruhestätten für die Toten. Sie sind aber auch Kulturdenkmäler und dienen als wichtige kulturhistorische sowie personen- und familiengeschichtliche Quellen. Als Anlagen im Freien sind sie jedoch der Witterung und damit dem Verfall ausgesetzt. Bei jüdischen Friedhöfen kommen die Auswirkungen des Holocausts hinzu – mit den Menschen wurden häufig auch ihre Toten und damit die Erinnerung an sie restlos getilgt.
Um das Vorhandene zu retten, entstanden daher Anfang der 1990er Jahre im Auftrag der Stadt Heilbronn zwei Dokumentationen der hiesigen, noch bestehenden jüdischen Friedhöfe: des Israelitischen Friedhofs Im Breitenloch und des jüdischen Verbandsfriedhofs in Sontheim. Alle noch lesbaren Grabinschriften beider Friedhöfe wurden transkribiert, aus dem Hebräischen übersetzt und fotografiert. Die Referentin erzählt anhand dieser Dokumentationen, wie viel Geschichte sich hinter den Grabsteinen verbirgt.
Referentin: Dr. Anna Aurast, Stadtarchiv Heilbronn
Eintritt frei
Anmeldung: archiv.veranstaltungen@heilbronn.de oder unter: 07131-56-3852
WEINPROBE
Das staatliche Weingut präsentiert koschere Weine
Jüdisches Zentrum, Allee 5, Heilbronn
An der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg wurde vor drei Jahren der erste koschere Wein Baden-Württembergs abgefüllt. Das Projekt, eine Kooperation der Jüdischen Religionsgemeinschaften Baden und Württemberg, soll das gute Miteinander der jüdischen Gemeinde und des Landes symbolisieren, Brücken bauen und der Weinbranche gleichzeitig als Impuls dienen. Unterstützt wurde das Projekt vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Der Wein besitzt in der jüdischen wie der christlichen Religion eine hohe sakrale Bedeutung und ist so auch ein Weg, die Kulturen zu verbinden. Produziert werden unter dem Namen „Le Chaim – Auf das Leben!“ ein Weißwein der Rebsorte Riesling, ein Rotwein der Rebsorte Lemberger und ein Roséwein als Cuvée.
Der badische Landesrabbiner Moshe Flomenmann und der Stuttgarter Rabbiner Yehuda Pushkin begleiteten die Produktion eng und haben den Wein zertifiziert. Die Produktion von koscherem Wein unterliegt aufgrund seiner sakralen Bedeutung sehr strengen rituellen Regeln. So müssen unter anderem alle Gerätschaften, mit denen der Wein in Berührung kommt, speziell gereinigt („gekaschert“) werden. Dies beinhaltet unter anderem auch das dreimalige Befüllen der Lagertanks mit Wasser, bevor der Wein darin lagern kann. Auch müssen alle Arbeitsgänge bei der Produktion von den Rabbinern und speziell ausgebildeten Personen, den Maschgichim, durchgeführt werden. Die Maschgichim sind Aufsichtspersonen, welche die Einhaltung der Regeln der jüdischen Speisegesetze, der Kaschrut, kontrollieren.
Moderation: Susanne Jakubowski & Michael Rubinstein, beide IRGW Stuttgart
Teilnahmebeitrag: 10,00 €, Teilnahme für Mitglieder frei, Spende erwünscht
Anmeldung an crg.spengler@gmx.de oder unter: 0151-467 439 14

